2007, Marienburg Fahrlay Riesling, Clemens Busch

  

Die Lage Marienburg, wo dieser Wein in Einklang mit der Natur wähst und geerntet wird ist eine wunderbare Mosellage. Nicht zuletzt, da sie Fernab von Autobahnen und Zugstrecken liegt. Außerdem gibts dort noch blauen Schiefer auf dem die Rieslingreben vor sich hingedeihen. Immer Keller wird ohne Zugabe von irgendwas gearbeitet und nur ganz minimal geschwefelt. Den Wein dieses Weingutes durfte ich zum ersten mal jung auf einer Rieslingprobe im kleinen Kreise bewundern, jetzt wollte ich doch auch mal das Reifepotential dieses tollen Weines erkunden.

Und oh wie das Spass macht! Sehr dunkles Gelb, fast mit Stich ins Orange. Da kommt saftige Orange an die Nase, und Zitronenmelisse und Waldhonig, ein kleines bisschen Exotik will aber auch noch mit anklingen, aber nicht die gewohnte Ananas sondern diesmal getrocknete Mango. Alles Ausdrucksstark, aber nie zu Übermächtig. Man denkt nicht unbedingt an einen trockenen Riesling, eher eine Auslese. 5,5/6 Im Mund geht der konzentrierte Eindruck der Auslese auch nicht so schnell weg. Eine seidige, cremige und extrem dicht gewobene Textur. Orange, Blutorange und der würzige Waldhonig (Ja, richtig gelesen, nicht erßt im Abgang sondern schon sehr früh) führen das tiefe Aromenspektrum an. Dahinter verbirgt sich eine kräuterige Welt die noch viel für die nächsten Jahre der Reife bereithält. Die Säure ist wunderbar integriert und kann den Wein noch ein paar Jährchen tragen. 5/6 Der Honig zieht sich bis in den Abgang dessen Aromen viel zu schnell abklingen für diesen schönen Wein. Man möchte den Moment einfach noch ein Weilchen länger genießen. 4/6

Wirlkih großes Rieslingkino. Aber auch fernab von befahreren Rieslingwegen. Aber wer braucht bei so einem Wein noch Klassiker? Einzig und allein der Alkoholgehalt von 14% ist für mich ein kleiner Wermutstropfen, da ich gerne die ganze Flasche auf einmal getrunken hätte 🙂 Von 2015 kommen mir da auf jeden Fall ein paar Flaschen in den Keller!

5 von 6 Punkten.

Hinterlasse einen Kommentar